Zwischen den Ohren auch hier nichts los!

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Feb 282007
 

Energieverbrunzende Wuchtbrumme von Audi als Modell (Bild: pixelquelle.de) Nachdem ich mich gestern bereits darüber gewundert hatte, was in den Köpfen einiger Menschen so abgehen mag, wollte heute mit dem Audi-Chef Rupert Stadler ein Vertreter der Wirtschaft wohl nicht hinter den geistigen Leistungen eines Christian Klar zurück stehen. Auf die berechtigte Kritik des Bundespräsidenten an den Versäumnissen der deutschen Automobilindustrie hinsichtlich des Klimaschutzes äußerte er gemäß Tagesschau:

Wir sind keine Sozialhilfestation, wir sind ein Wirtschaftsunternehmen.

Dieser Satz ist ja prinzipiell überhaupt nicht falsch, aber die Übersetzung im konkreten Zusammenhang lautet doch wohl sinngemäß:

Lieber Staat, Umweltpolitik und Klimaschutz sind uns völlig schnuppe. Wir sind zwar in der Lage, bei unseren Kunden fast jedes Bedürfnis zu wecken, aber das nach ökologischeren Fortbewegungsmitteln wollen wir prinzipiell nicht angehen. Deswegen ist es besser, wenn Du – lieber Staat – das für uns regelst.

Und so wird’s jetzt wohl auch kommen. Hier ist Ihr Schild, Herr Stadler.

 Veröffentlicht von am 28. Februar 2007 um 16:54
Feb 272007
 

Es gibt immer wieder Momente, an denen ich mich frage, was sich so im Kopf meiner Mitmenschen abspielt. Heute ist wieder einer dieser Tage, denn heute bricht die gesammelte Presse- und Politikermeute erwartungsgemäß über den verurteilten Terroristen und Mörder Christian Klar herein – hier nur ein Auszug aus der Financial Times Deutschland. Erwartungsgemäß deswegen, weil Herr Klar es sich nicht verkneifen konnte, ein politisch wirres Statement für eine politische Veranstaltung von Verwirrten abzugeben, welches man ohne weiteres zu seinem Nachteil interpretieren kann.

Damit hat Herr Klar weder sich selbst noch dem Bundespräsidenten, der über sein Gnadengesuch befinden soll, einen Gefallen erwiesen. Das ist schade, weil eine Begnadigung die Gelegenheit gewesen wäre, zu einer Art Abschluss im Konflikt zwischen der RAF und der Bundesrepublik zu gelangen. Das wollte Herr Klar offenbar nicht und so deutet alles darauf hin, dass er 2009 seinen Anlauf in die Freiheit starten darf – dann allerdings auf dem Rechtsweg. Muss wohl doch ganz schön sein im Knast…

 Veröffentlicht von am 27. Februar 2007 um 11:27

Bundestrojaner kurz und knapp

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Feb 272007
 

Die Thematik des Bundestrojaners sollte alle Menschen mit liberalem Staats- und Weltbild und diejenigen, die sich dem Erhalt einer offenen, rechtsstaatlichen Gesellschaft verschrieben haben, umtreiben. Doch jenseits all der politischen Bedenken (golem.de, Financial Times Deutschland, Die Zeit, heise online) und dem Unverständnis gegenüber der Einschätzung des Bundesinnenministers, es reiche aus, anständig zu sein, hat Kristian Köhntopp die konzeptionelle Unsinnigkeit des Bundestrojaners treffend zusammen gefasst. Daran ändert auch nichts, dass die Führung des BKA die Zusammenhänge noch nicht begriffen hat – ebenso übrigens wie die Generalbundesanwältin. Und genau deswegen gibt es jetzt auch die erste Verfassungsbeschwerde gegen die Online-Durchsuchung.

Bevor ich es vergesse und zur Sicherheit: Ich bin auch anständig.

Ach ja, noch eines: Das, was unsere liberalen „Kollegen“ in Nordrhein-Westfalen machen, hat mit liberaler Innenpolitik nichts mehr zu tun. Das ist schlicht nur noch Verrat an den Prinzipien eines liberalen Rechtsstaats und die Fortschreibung verfassungsfeindlicher Innenpolitik à la Kanther, Schily und Schäuble. Das musste auch einmal so deutlich geschrieben werden…

 Veröffentlicht von am 27. Februar 2007 um 05:53

Tschüss, Ulle…

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Feb 262007
 
Es wurde auch Zeit. (Bild: pixelquelle.de)

 Veröffentlicht von am 26. Februar 2007 um 19:20

Die Absurdität in der Diskussion um das Rauchverbot

 Politik  Kommentare deaktiviert für Die Absurdität in der Diskussion um das Rauchverbot
Feb 252007
 

Es gibt viele Aspekte, die bei der aktuellen Diskussion um die mögliche Einführung eines Rauchverbots einer genaueren Betrachtung würdig wären. Doch ich will hier im wesentlichen nur einen einzigen Punkt beleuchten, und zwar den der Zuständigkeit.

Die Bestrebungen zur Einführung eines bundesweiten Rauchverbots in öffentlichen und halböffentlichen Räumen wurden ja ursprünglich auf Bundesebene angestoßen. Besonders brisant ist hierbei die Diskussion um bestimmte halböffentliche Räume, wie beispielsweise Gaststätten, Schankwirtschaften oder Bars. Beachtenswert ist dabei der Ansatz der Diskussion, dass die Gäste dieser Etablissements vor den Gefahren des Tabakqualms zu schützen seien. Ganz so, als ob diese zwangsweise dort verkehrten und nicht als Konsumenten die Macht hätten, diejenigen Orte mit Abwesenheit und Umsatzverlust zu strafen, deren Besitzer nicht selbst dafür sorgen, dass man dort in angenehmer Atmosphäre speisen und trinken kann. Das ist typisch deutsch – der Staat will regeln, was auch der Einzelne regeln kann.

Im Bistro (Bild: pixelquelle.de)

Nicht diese Einsicht allerdings führte auf Bundesebene dazu, dass man von der Einführung des Tabakverbots Abstand nahm. Nein, es war die Tatsache, dass bei diesem Argumentationsansatz die Verantwortung für die Einführung eines Rauchverbots bei den Ländern lag. Der Bund hätte ein solches Verbot nur einführen können, wenn es um den Schutz der Mitarbeiter in der Gastronomie an ihrem Arbeitsplatz gegangen wäre. So wurde also das Verfahren „folgerichtig“ auf die Länderebene übertragen, die jetzt um den Schutz der Gäste in der Gastronomie vor den Belastungen des Tabakkonsums ringen.

Und genau hier sollte man sich die Absurdität der Diskussion bewusst machen: Die Gäste, die sich dem Tabakqualm durch Konsumverweigerung an den entsprechenden Orten selbst zur Wehr setzen können, sollen durch Einmischung des Staates geschützt werden – auf Landesebene. Die Mitarbeiter der Gaststätten allerdings, die eigentlich den Anspruch hätten, wie alle anderen Arbeitnehmer vor unzumutbaren Gesundheitsbelastungen am Arbeitsplatz geschützt zu werden, werden vom Gesetzgeber allein gelassen – denn hier hätte die Gesetzgebung durchaus auf Bundesebene erfolgen können.

Und so entsteht eine Diskussion, die an Abstrusität kaum noch zu überbieten ist, in welcher verschiedene Interessen mit vorgeschobenen Argumenten aufeinander prallen und wo die Politik zu allem Überfluss mit den falschen Argumenten um eine vielleicht richtige Lösungen ringt. Es gibt nur einen Grund, ein Rauchverbot einzuführen: wenn sich die Betroffenen selbst nicht entsprechend wehren können. Alles andere können, sollen und müssen selbständige und mündige Staatsbürger in eigener Verantwortung ohne staatliche Einmischung regeln. Und genau deswegen ist die aktuelle Diskussion ebenso falsch wie verlogen, auch wenn sie schlussendlich vielleicht zu einem richtigen Ergebnis führt.

 Veröffentlicht von am 25. Februar 2007 um 13:55