Wie hatte die Kanzlerin noch getönt: Es werde in Heiligendamm keine Formelkompromisse geben! Und nun verkauft uns Angela Merkel das als sehr großen Fortschritt: Alle G8-Staaten hätten den IPCC-Bericht anerkannt und man sei überein gekommen, dass man verpflichtende Reduktionsziele brauche. Weiterhin werde „ernsthaft in Betracht gezogen“, dass die Emissionen bis 2050 mindestens halbiert werden müssen. Den Rest sollen ihrer Aussage nach jetzt die Umweltminister auf einer Folgekonferenz klären.
Wenn das der Erfolg war, dann möchte ich nicht wissen, wie man einen Schlag ins Wasser definiert. Vor allem, wenn man sich erinnert, in welcher Form die früheren verbindlichen Vereinbarungen (eben nicht) umgesetzt wurden, darf man sich schon fragen, was nun aus diesem unverbindlichen Gefasel werden soll.
Nachtrag: Natürlich ist die Bundeskanzlerin nicht für das Nicht-Ergebnis, welches selbstverständlich von den teilnehmenden Regierungschefs gefeiert wird, verantwortlich. Ich nehme ihr sogar ab, dass sie sich sehr für ein wirklich gutes Ergebnis eingesetzt hat. Aber Schönfärberei bleibt eben einfach Schönfärberei…