unserer „Mittleren“ an der Fritz-Reuter-Schule.
Einschulung, 2. Teil
unserer „Mittleren“ an der Fritz-Reuter-Schule.
Nachdem sich nach der ausländerfeindlichen Hetzjagd auf Inder in Mügeln Politiker aller Couleur darüber ergingen, dass man von der Bevölkerung in einer solchen Situation mehr Zivilcourage erwarten könne und müsse, hat sich heute nach einem Bericht der Netzeitung die Deutsche Polizeigewerkschaft diesbezüglich geäußert.
Nun ist es zweifelsfrei so, dass das begeisterte Anfeuern eines Mobs von um die 50 geistig Minderbegabten entschieden in die Kategorie „zu wenig Zivilcourage“ fällt. Bleibt aber die Frage, welches hier das richtige Maß an persönlichem Einsatz wäre. Ich hatte mich schon gefragt, wie ich mich wohl selbst in einer solchen Situation verhalten hätte, was wohl eine angemessene Verhaltensweise wäre. Und vor allem, wie sich wohl die versammelten Zivilcourage-Dummschwätzer verhalten hätten, die in der Regel schon kuschen und einen krummen Buckel machen, wenn nur Partei- oder Fraktionsvorsitzende ihnen vorgeben, wie sie abzustimmen hätten. Dabei geht es bei Abstimmungsvorgaben lediglich um die eigene Karriere, nicht um körperliche Unversehrtheit oder Lynchjustiz.
Nun scheine ich zumindest mit der Frage nach dem eigenen Verhalten gemäß besagten Berichts nicht ganz allein zu stehen. Die DPG jedenfalls warne vor „falschem Heldentum“ vermeldet die Netzeitung. Und weiter:
Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat die Forderungen von Politikern nach mehr Zivilcourage als zu allgemein kritisiert. „Was man darunter verstehen soll, bleiben sie schuldig“, teilte die Bundesleitung der Gewerkschaft am Dienstag in Berlin mit.
Wer sich alleine einem „gewaltbereiten Mob“ entgegenstelle, gefährde meistens nur sich selbst. Das sei „falsches Heldentum“. Stattdessen sollte in jedem Fall sofort die Polizei telefonisch über die Notrufnummer 110 alarmiert werden.
Bemerkenswert ist auch in diesem Zusammenhang wieder die Kritik, die man sich im Zusammenhang mit der Aushöhlung der Bürgerrechte unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung auf der Zunge zergehen lassen muss:
Bundesweit seien in den vergangenen Jahren etwa 10.000 Stellen abgebaut worden. „Wenn der Bürger die Polizei um Hilfe ruft, muss er sich auch darauf verlassen können, dass diese schnell und in ausreichender Stärke vor Ort ist“, hieß es.
Das kann selbst durch Onlinedurchsuchung, Vorratsdatenspeicherung, elektronische Reisepässe und den Ausbau von Videoüberwachung nicht kompensiert werden. Innenpolitiker vom Schlage eines Wolfgang Schäuble (oder Ingo Wolf) verteilen lediglich Sicherheitsplacebos, während sie die tatsächliche Sicherheitslage für den Bürger verschlechtern.
Unser guter alter Ford Mondeo hat noch das zum Modell gehörige Autoradio mit Kassettenteil. Für diejenigen aus der iPod-Generation: Cassetten sind mit Metall beschichtete Plastikbänder, welche mittels zweier in einem Plastikgehäuse befestigten Spulen an einem so genannten Tonkopf vorbei bewegt werden. Auf diese Bänder kann man mittels Magnetisierung Musik speichern. Auch wenn es sich hierbei um eine fast ausgestorbene Technologie zu handeln scheint, es funktioniert prächtig.
Wie auch immer, heute sollte ich ein Familienmitglied mit dem Auto aus Flensburg abholen. Ungefähr eine Dreiviertelstunde benötige ich für eine entspannte Fahrt, wie geeignet für eine C90 (Cassette mit 2 Seiten à 45 Minuten ). Diese hatte ich vor einigen Tagen testweise einmal vom Macbook aus dem iTunes über die Stereoanlage bespielt. Und so bin ich heute los.
Da ich inzwischen in der Regel entweder mit unseren 3 Zwergen oder mit gleichaltrigen, gesetzten und serösen (oder zumindest Seriosität vortäuschenden) Erwachsenen unterwegs bin, habe ich mir laute Musik beim Autofahren abgewöhnt. Nicht so heute: In bester Proll-Manier war ich bestimmt zwei Minuten vor Sichtkontakt bereits zu hören – jedenfalls kam es mir so vor. Erstaunlich, welchen absolut qualitativ hörbaren Lärm die mitgelieferte Radioanlage des Mondeo lieferte.
Und das habe ich mir auf der Hinfahrt reingedröhnt:
Klar ist: Das sollte ich öfter mal wieder machen…
Nun wagt er sich an ein Thema, das die Partei in hohem Maße emotional beschäftigen wird: Das Verhältnis zu den Grünen. Kubicki bezeichnet in der Leipziger Volkszeitung die Bündnisgrünen als möglichen „strategischen Partner„, denn seiner Meinung nach seien Dreier-Koalitionen „das Wahrscheinlichste in der Zukunft„. Da mit der Linkspartei nichts gehe, solle man bereits jetzt mögliche Schnittmengen mit den Grünen prüfen. Diese sieht der FDP-Fraktionsvorsitzende im Schleswig-Holsteinischen Landtag in den Bereichen Außenpolitik, innere Sicherheit, bei den Bürgerrechten, aber auch im Umweltbereich und der Sozialpolitik.
Dabei ist die Logik Kubickis nicht von der Hand zu weisen:
Wenn Grüne und FDP sich geeinigt haben, die dann ja Koalitionspartner sind, wäre die Frage, wer als Dritter hinzukommt, nur noch von numerischer und nicht mehr von inhaltlicher Bedeutung. Das muss auch den Grünen einleuchten. Wenn wir uns auf die Spielregeln einer zukünftigen Regierungskoalition geeinigt haben, sind wir zusammen gleich stark wie eine der beiden Volksparteien. Eine solche Allianz befördert beide kleinen Parteien zum Partner auf gleicher Augenhöhe. Ein faszinierender und logischer Gedanke.
Aber selbstverständlich sah sich die Bundespartei zu sachlicher und rationaler Betrachtung nicht in der Lage und musste gleich wieder Generalsekretär Dirk Niebel in heiliger Mission seines Herr Guido Westerwelle mit Kritik entsenden, die er über die Tagesschau verbreitete: „Für uns sind die Grünen das Gegenteil eines strategischen Partners, sie sind ein politischer Gegner und ein Konkurrent der Liberalen.“ Als ob das für CDU und SPD nicht gelte. Vermutlich ist es allerdings für die auf Schwarz-Gelb festgelegten Betonköpfe in der Reinhardtstrasse schwer zu begreifen, dass Sacharbeit besser als Ideologie ist. Denn tatsächlich könnten Grüne und Liberale, die sich einig sind, den großen Volksparteien auf Augenhöhe begegnen. Denn denen bliebe sonst lediglich die so genannte „Große Koalition“.
Es bleibt nun allerdings damit zu rechnen, dass sich Wolfgang Kubicki auf dem nächsten Landesparteitag wieder einiges anhören darf. Ob ihn das allerdings großartig kratzt, wage ich zu bezweifeln. Denn Führungspersonal bei den Liberalen hat immer auch die Aufgabe, als Übungsmaterial für Profilierungsversuche von Delegierten zu dienen…