„Heulsusen“ nannte Peer Steinbrück seine Parteigenossen. Zu Recht, denn die liefen wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend, weil ihnen die Linkspartei ihr liebstes Spielzeug weggenommen hatte: das Thema „soziale Gerechtigkeit„. Man glaubte schon, dass sei der Gipfel der Peinlichkeit, entwürdigender ginge es kaum noch. Doch es geht, und zwar in den Führungsetagen deutscher Banken.
Jetzt reiht sich Victory-Ackermann, der Nachfolger von Peanut-Kopper, flugs und ohne Schamgefühl in die Reihe großer deutscher Heulsusen ein. Richtig! Genau der Ackermann, der sich immer die Einmischung des Staates verbeten hat, wenn Unternehmen gewichtige Entscheidungen zu treffen haben. Beispielsweise dann, wenn die Gewinne immer noch nicht hoch genug ausfielen und man deshalb wieder einige Filialen planieren und Mitarbeiter „freisetzen“ musste. Oder wenn man sich die Freiheit nahm, großzügige Gehälter und Abfindungen an Vorstände und Aufsichtsräte zu vergeben – auch an Totalversager.
Das ist auch in Ordnung, aber dann darf man nicht wie ein Kleinkind nach Mama schreien, wenn die pöse, pöse Marktwirtschaft sich dann einmal gegen einen wendet, weil man den Hals nicht voll genug bekommen konnte oder sein eigenes das von den Aktionären anvertraute Unternehmen nicht im Griff hat. Josef Ackermann ist für mich der Kandidat für den Titel „Mann des Jahres“ – peinlichster Mann. Ein verhätscheltes Mamasöhnchen eben.