Apr 192013
 

Mathematik ist nichts für den Alltag, mag man glauben. Und diese Aussage bezieht sich heute einmal nicht auf die Antworten, die man von Abiturienten in Bewerbungsgesprächen auf einfache Fragen zu Prozentrechnung und Dreisatz erhält.

Schon eher auf das, was man wöchentlich in der Sportberichterstattung zu hören bekommt. Wer hat noch nie von diesen ominösen hundertprozentigen Torchancen gehört? Korrekterweise sind hundertprozentige Torchancen was? Richtig. Das sind Tore. Das reicht aber noch nicht. Tore können noch am so genannten „Grünen Tisch“ aberkannt werden? Wann ist also eine Torchance wirklich zu 100 % hundertprozentig? Richtig. Dann wenn das Tor gefallen und jede mögliche Einspruchsfrist abgelaufen ist.

Wenn Fußballer das noch steigern wollen, sprechen sie von tausendprozentigen Torchancen. Was darf ich mir denn bitte darunter vorstellen? 10 Tore, für welche die Einspruchsfrist bereits abgelaufen ist?

Aber immer, wenn man glaubt, dümmer geht’s nimmer, dann braucht man nicht zu verzweifeln. Irgendjemand macht sich schon ganz freiwillig selbst zum Horst.

Heute habe ich beispielsweise auf NDR 2 einer Dame gelauscht, die einer Initiative angehört, die sich für feste Quoten von Frauen in Aufsichtsräten von Unternehmen einsetzt. Die berichtete stolz, erst auf den öffentlichen Druck hin habe sich die CDU in diesem Punkt um 360 Grad gedreht.

„Ist nicht wahr!“, habe ich mir gedacht. Und dann habe ich meine eigene Meinung zu diesem Thema ganz beeindruckt sofort sogar um satte 720 Grad gedreht. Viel hilft nämlich viel! Und jetzt ist mir schwindlig…

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