Dez 052010
 

Gestern Abend hat sich ein junger Mann bei „Wetten dass…?“ offenkundig überschätzt und bei seiner Wette schwer verletzt. Das ist tragisch und für ihn und seine Familie sicherlich eine schreckliche Angelegenheit. Dem jungen Mann gebührt deshalb unser Mitgefühl – auch wenn er sich eigenverantwortlich dafür entschieden hat, das entsprechende Risiko für seine 15 Minuten Ruhm einzugehen.

Dieses Mitgefühl ist aber nicht gleichzusetzen mit dem, was die Journaille daraus macht. Egal ob privat oder öffentlich-rechtlich: Den ganzen Tag wird über den Gesundheitszustand berichtet, in hektischer Betriebsamkeit wird um Hintergrundinformationen gekämpft. In den Nachrichten steht das Thema ganz am Beginn. Doch welche Relevanz besitzt dieses Thema gesellschaftlich? Zumindest keines, das diese Aufmerksamkeit verdient. In den sozialen Netzwerken stellt sich die Situation kaum vorteilhafter dar. Weiterlesen »

Feb 102010
 

Die taz bricht heute eine Lanze für Seyran Ates, Necla Kelek und Henryk M. Broder als Teilnehmer an der Debatte um den Umgang mit dem Islamismus. Doch im Verlaufe des Artikels wird deutlich, dass die Autorin Cigdem Akyol die Dimension des Themas noch nicht so wirklich durchdrungen hat:

In der Süddeutschen Zeitung wurde Necla Kelek als eine denunziert, die Menschenrechte so fanatisch verteidige wie strenggläubige Muslime den Koran. Rechtfertigt ihr Leben das nicht?

Jedes Leben rechtfertigt, dass man sich für Menschenrechte so fanatisch wie irgend möglich einsetzt. Und keines erlaubt den fanatischen Einsatz für irgendeine Religion oder sonstige Überzeugung.

Wo ist bloß das Bewusstsein für die Grundlagen einer freien Gesellschaft geblieben?

Kinderpornografie: Alibimaßnahmen sollen Strafverfolgung ersetzen

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Mrz 262009
 

In äußerst leyenhafter Art sollen nun Kinder vor sexuellem Missbrauch geschützt werden. Die Familienministerin möchte vor der Bundestagswahl noch schnell Aktivität demonstrieren und verrennt sich in ein technisch und rechtlich problematisches Monstrum namens Internetsperre, dass zudem keinen einzigen Missbrauchsfall verhindern wird. Dabei erweist sich Frau von der Leyen als derart beratungsresistent, dass sie fast schon wie der verhärmte und verkniffene Innenminister wirkt.

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Mrz 222009
 

Da hat er aber einen rausgetan, der Erwin Sellering (SPD), Ministerpräsident im schönen Mecklenburg-Vorpommern: „„Ich verwahre mich dagegen, die DDR als totalen Unrechtsstaat zu verdammen, in dem es nicht das kleinste bisschen Gutes gab.“ Und weiter: „Die alte Bundesrepublik hatte auch Schwächen, die DDR auch Stärken.“ So kann man das natürlich auch sehen. Immerhin konnten die DDR-Grenzschützer nachweislich besser schießen, als die Kollegen vom BGS im Westen. Naja, besser vielleicht nicht, aber besser in der praktischen Anwendung waren sie auf jeden Fall.

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Vereinfachend, provokant, aber dennoch nicht ganz falsch…

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Nov 252008
 

David Harnasch äußert sich zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“. Dabei nutzt er diesen Anlass zur Argumentation pro Afghanistaneinsatz. Das soll natürlich zunächst einmal die linken Gutmenschen provozieren. Weiterhin ist es schon stark vereinfachend, wenn er den Eindruck erweckt, die internationale Staatengemeinschaft sei in Afghanistan eingerückt, um die Rechte der Frauen und Mädchen am Hindukusch zu schützen. Das hat vorher, als die Taliban noch die „bösen Russen“ bekämpften, niemanden hier auch nur im Ansatz interessiert. Aber seine Beschreibung, was passierte, wenn die internationalen Truppen abzögen, ist richtig. Und deshalb ist seine Aussage, deutsche Feministinnen erkenne man an Uniformen und dem Sturmgewehr G36 so falsch nun auch nicht.

Übrigens: Wer hinsichtlich der Gewalt gegen Frauen mal austesten möchte, wie sich einem schon bei einfachen Beschreibungen ohne Bild und Ton der Magen umdrehen kann, dem empfehle ich diesen Text (via Filterblog).